Über den zentralen Stellenwert des “Realen” im Acid House und anderswo. Vortrag zum Thema Subkultur.
Die beeindruckenden Studien, die von den britischen Cultural Studies in den 70er Jahren im Bereich der Popkultur vorgenommen wurden, verstehen die Subkulturen der Mods, Hippies und Punks als alternative “symbolische Ordnungen”: Gegenwelten, die als Antworten auf gesellschaftliche Konflikte und durch die Negation von Konventionen entstehen. In jüngeren Studien werden völlig andere subkulturelle Konstitutionsverfahren aufgezeigt, die – um die Terminologie der strukturalen Psychoanalyse zu verwenden – nicht länger im Register des »Symbolischen«, sondern im durch Idealisierung und Aggression gekennzeichneten “Imaginären” sowie im Bereich des “Realen” angesiedelt sind, dem Feld des schieren Existierens von Selbst und Dingen.
Der Vortrag thematisiert diesen Wandel. Ausgehend von einer ethnografischen Forschung in der Kultur der House Music skizziert der Vortrag Erscheinungsformen, die das schiere Existieren dort und anderswo in der zeitgenössischen Popkultur annimmt.
Im Folgenden findet sich der Mitschnitt des Vortrags mit einer Einführung von Konstantin Butz:
PD Dr. Phil Jochen Bonz studierte Kulturwissenschaft an der Universität Bremen und ist heute am Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie der Universität Innsbruck tätig. Seine Schwerpunkte in Forschung und Lehre sind die Kulturtheorie, sensuelle Ethnografie, Popkultur und selbstreflexive Sozialforschung (Ethnopsychoanalyse). Publikationen (Auswahl): Subjekte des Tracks, Berlin 2008; Das Kulturelle, Paderborn und München 2011.
Die Veranstaltung fand statt am:
Montag, 5. Mai 2014, 19 Uhr, Aula der Kunsthochschule für Medien Köln